Mentales Training schützt …

Mentales Training schützt …

Geistig anspruchsvolle Tätigkeiten schützen vor geistigem Verfall im Alter…

Dies ergab die Auswertung einer schwedischen Zwillingsstudie. „Hohe geistige Herausforderungen stellen eine Form mentalen Trainings dar, die Hirnfunktionen bis ins hohe Alter unterstützt“, sagt Stuidienleiter Ross Andel von der Universität of South Florida. WAMS 18.9.2005 Neurobiologie des Traums Sinnloses Feuern der Neurone? Der Streit um das, was Träumen ist, um die neuronalen Reize, die Träume in Gang setzen und um die psychische Funktion des Träumens überhaupt ist unter den Neurobiologen in vollem Gange. Der amerikanische Schlaf- und Traumforscher Hobson geht davon aus, dass unser jeweiliger Wachheit- und Bewusstseinszustand vom Antagonismus zweier Systeme geregelt wird: des monoaminergen des Stammhirns einerseits und des cholinergen Systems des basalen Vorderhirns andererseits. Das monoaminerge System fungiert als Fokussierungs-System: es sorgt dafür, dass wir uns auf eine Sache oder wenige Dinge konzentrieren und uns bei der gedanklichen, auffassenden und wahrnehmenden Arbeit von unserer Erfahrung ihrer inneren Logik (was passieren kann und was unmöglich ist) leiten lassen. Es ist das rationale System. Das cholinerge System ist das kreative und chaotische System. Es bringt kortikale Netzwerke der Wahrnehmung und des Gedächtnisses „in Bewegung“ (Kortex = Großhirn). Nach Hobson ist während des Träumens das monoaminerge System der Neurotransmitter (= neuronale Botenstoffe) inaktiv, das cholinerge System hingegen hyperaktiv. Beide Systeme wirken auf das REM-Steuerungssystem in der Brücke ein (Rapid Eye Movement = aktivierte rasche Augenbewegungen in bestimmten Schlafphasen). Träume werden durch sogenannte REM-on-Neurone angeregt. Der bewußtseinsfähige Kortex werde dabei in „chaotischer“ Weise vom cholinergen System halluzinatorisch aktiviert. Träume sind nach Hobson derartig induzierte Halluzinationen: Die in den aktivierten Kortexarealen enthaltenen Gedächtnisinhalte, die normalerweise durch Wahrnehmungen angesprochen werden, würden nun „wahllos“ hervorgeholt und ins Bewusstsein gebracht. Diese zumindest partielle Zufälligkeit äußere sich in der bekannten Bizarrheit der Träume. Hobson geht also davon aus, dass der Trauminhalt mehr oder weniger bedeutungslos ist, dass er psychologisch leer sei und dass der Kortex lediglich passiv einen chaotischen Input aus dem zufällig „feuernden“ Stammhirn empfängt. Träume sind nach ihm lediglich das Symptom eines Gehirns im dysfunktionalen Zustand. Seit einigen Jahren tritt ihm der Neurobiologe Mark Solms entgegen. Während Hobson seine Schlüsse aus der Beobachtung neurochemischer Aktivitäten einzelner Nervenzelleinheiten bei Tieren gezogen hatte, stützt sich Solms auf klinisch-anatomische Untersuchungen von Beschädigungen/Läsionen des menschlichen Gehirns. Solms wies nach, dass das Träumen und der REM-Schlaf durch je unterschiedliche Hirnmechanismen kontrolliert werden: der REM-Schlaf durch Stammhirnmechanismen, das Träumen durch das Vorderhirn. Das Träumen wurde so durch Solms vom „Joch des REM-Schlafs“ ebenso befreit, wie das Vorderhirn vom „Joch des Stammhirns“. Bei seinen Untersuchungen verwendet Solms in nicht immer überzeugender Weise viel Energie darauf, wesentliche Teile der ursprünglichen Freudsche Traumtheorie (wie z.B. die „Zensur“, „Traum als Hüter des Schlafs“ oder „Träumen als Wunscherfüllung“) auf neurobiologische Korrelate zu beziehen. Fiss weist demgegenüber darauf hin, dass beide Forscher wenig Auskunft geben über die psychische Funktion und die Bedeutung des Träumens für den Träumer. Es gibt seit C.G.Jung, Adler, Erikson, Fromm und anderen Psychoanalytikern sehr ernsthafte Hinweise darauf, dass die allgemeinste, übergreifendste Funktion des Träumens die Konsolidierung und Erhaltung der Selbst sein könnte. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Veränderungen der Stimmung und das Selbstwertgefühls, die buchstäblich über Nacht erfolgten, signifikant damit zusammenhängen, ob die Träumer positiv oder negativ über ein Erlebnis geträumt hatten, das ihr Selbstwertgefühl vor den Einschlafen bedroht hatte. Träume sind nicht „Hüter des Schlafes“: mehr als jeder andere Bewusstseinszustand ermöglichen die Träume, uns auf das, was uns fehlt und beunruhigt zu konzentrieren und vielleicht sogar einer Lösung auszuarbeiten. In dieser Funktion ist der Traum ein „Hüter des Lebens“. (vgl. Fiss, H. (2002):Traumforschung nach Hobson und Solms. in: Hau, S., Leuschner, W. , Deserno. H. (Hrsg)(2002):Traum-Expeditionen. Tübingen, edition discord; Roth, G. (1997): Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Frankfurt a.M., Suhrkamp).