Träume machen Geschichte…
Vier Träume bestimmen entscheidend den weiteren Lauf der Weltgeschichte: der Traum der Heiligen Drei Könige und drei Träume Josefs, des Ziehvaters von Jesus:
Da Jhesus geborn war zu Bethlehem, im Juedischenlande zur zeit des koeniges Herodis, Sihe, da kamen die c Weisen vom Morgenland gen Jerusalem, vnd sprachen, [2]Wo ist der newgeborne Koenig der Jueden? Wir haben seinen Sternen gesehen im Morgenland, vnd sind komen jn an zu beten. [3]DA das der koenig Herodes hoerete, erschrack er, vnd mit jm das gantze Jerusalem, [4]Vnd lies versamlen alle Hohepriester vnd Schrifftgelerten vnter dem Volck, vnd erforschete von jnen, Wo Christus solt geborn werden? [5]Vnd sie sagten jm, Zu Bethlehem im Juedischenlande. Denn also stehet geschrieben durch denPropheten, [6]Vnd du Bethlehem im Juedischen lande, bist mit a nichte die kleinest vnter den Fuersten Juda. Denn aus dir sol mir komen, der Hertzog, der vber mein volck Jsrael ein Herr sey. [7]DA berieff Herodes die Weisen heimlich, vnd erlernet mit vleis von jnen, wenn der Stern erschienen were? [8]Vnd weisete sie gen Bethlehem, vnd sprach, Ziehethin, vnd forschet vleissig nach dem Kindlin, Vnd wenn jrs findet, saget mirs wider, Das ich auch kome, vnd es anbete. [9]ALs sie nu den Koenig gehoert hatten, zogen sie hin. Vnd sihe, der Stern den sie im Morgenland gesehen hatten, gieng fur jnen hin, bis das er kam, vnd stund oben vber, da das Kindlin war. [10]Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfrewet, [11]Vnd giengen in das Haus, vnd funden das Kindlin mit Maria seiner mutter, vnd fielen nider, vnd beten es an, Vnd theten jre Schetze auff, vnd schenckten im Gold, Weyrauch vnd Myrrhen. [12] Vnd Gott befalh jnen im trawm das sie sich nicht solten wider zu Herodes lencken, Vnd zogen durch einen andern weg wider in jr Land. [13]Da sie aber hin weg gezogen waren, Sihe, da erschein der Engel des HERRN dem Joseph im trawm, vnd sprach, Stehe auff, vnd nim das Kindlin vnd seine Mutter zu dir, vnd fleuch in Egyptenland, vnd bleib alda, bis ich dir sage. . . . . .[19]Da aber Herodes gestorben war, sihe, da erschein der Engel des HERRN Joseph im trawm, in Egyptenland, [20]vnd sprach, Stehe auff, vnd nim das Kindlin vnd seine Mutter zu dir, vnd zeuch hin, in das land Jsrael, Sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem leben stunden. [21]Vnd er stund auff, vnd nam das Kindlin vnd seine Mutter zu sich, vnd kam in das land Jsrael.. . Vnd im Trawm empfieng er befelh von Gott, vnd zoch in die oerter des Galileischen lands. . .(Matthäus 2, Lutherübersetzung) Heilige Drei Könige Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Legende die bei Matthäus erwähnten Weisen aus dem Morgenland. In der Bibel steht weder, dass sie Heilige, noch, dass sie drei, noch, dass sie Könige gewesen seien. Letzteres ist aber nicht auszuschließen, da der Titel „König“ im römischen Reich eine weitaus geringere Bedeutung hatte als im Mittelalter. Denn schonTertullian, der römische Kirchenschriftsteller und Schöpfer der lateinischen Kirchensprache, hatte Anfang des 3. Jahrhunderts von ihnen gesagt, sie seien fast wie Könige aufgetreten. Viele protestantische Kirchen distanzieren sich von der Legende der heiligen drei Könige und verweisen auf die Weisen aus dem Morgenland der biblischen Weihnachtsgeschichte. Bibel und historische Bezüge Das Matthäusevangelium berichtet von(griechisch) Magoi apo anatolôn, Magier aus dem Osten), die den neugeborenen König der Juden suchen, weil sie seinen Stern im Aufgang gesehen haben (Mt 2,1-2). Von daher könnte es sich um persische oder babylonische Astrologen handeln. Magoi wird im Griechischen allgemein für Magier verwendet, aber auch konkret für die iranisch-medische Priesterkaste aus dem medischen Priesterstamm der Mager, die bei Herodot, Strabo und Philo erwähnt sind und als zoroastrische Astrologen, Ärzte, Priester und Gelehrte bezeichnet werden.